Laut Studien und Erhebungen finden ca. zwanzig Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland keinen Zugang zur Mitte unserer Gesellschaft und bleiben faktisch im Abseits. Schlechte Schulabschlüsse und fehlende Berufsausbildung sind oftmals die Folge. Diese Menschen leben zum Teil bereits als Kinder von Transferleistungen, erkranken häufiger, haben Suchtprobleme und leben in relativer Armut. Selbstachtung durch Selbstwirksamkeit kann sich so nicht entwickeln und wird kaum gefördert.
Hannelore Elsner – Schirmherrin des KARUNA e. V.
Demgegenüber fühlen sich Eltern in Zeiten beschleunigter Prozesse aufgerufen, frühzeitiger denn je, für die individuelle Zukunft ihrer Kinder Entscheidungen zu treffen. So soll der beste Kindergarten, die beste Schule, oft mit dem Blick auf eine universitäre Ausbildung, eine Zukunft bahnen, die dem Kind alle Chancen auf eine optimale, auch berufliche Entwicklung einräumt. So vorbereitet, aus einer liebevollen Umgebung der Eltern und der Familie kommend, sollen unsere Kinder in einer globalisierten Welt auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. So ist es unseren Kindern möglich am Erwerbsleben teilzunehmen und sich gesellschaftlich und individuell zu verwirklichen.
KARUNA Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not e.V. wurde 1989/1990 in Berlin im Zuge der Demokratisierungsprozesse der ehemaligen DDR gegründet. Die beschriebenen Effekte einer Polarisierung unserer heutigen Gesellschaft beobachten wir mit Sorge, empfinden sie als Gefahr für die Demokratie. Neben dem humanitären Auftrag, jedem einzelnen Menschen helfend zur Seite zu stehen, dem die Grundlage zur freien Entfaltung genommen wurde, sehen wir es auch als eine gesellschaftspolitische Verantwortung, uns in den Demokratie-Diskurs einzubringen. Unser Anliegen ist es insbesondere, durch das Entwickeln beispielhafter Projekte, Impulse zu setzen und Anregungen zu geben für Trends in gesellschaftlichen Entwicklungen.
KARUNA bedeutet Zuwendung, Geborgenheit und Schutz für Kinder und Jugendliche – hier in Deutschland und überall auf der Welt. Unser Name ist für die 120 MitarbeiterInnnen eine Verpflichtung. Für uns ist das Streben nach individueller Freiheit das Ziel, gepaart mit der Verantwortung für den Anderen. Die Wege dahin sind vielfältig, die Methoden auch. Unsere Erfahrungen geben wir weiter, wir verschenken und verkaufen sie nicht.
Wir arbeiten unabhängig, achten die Religionen ohne uns an einer auszurichten. Wir sind eine Nichtregierungsorganisation und arbeiten gern konstruktiv kritisch mit Regierungen und dem Staatswesen zusammen. Wir achten andere Kulturen und lernen von ihnen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen Kinder, Jugendliche und Familien. Wir sind Teil unserer natürlichen Umwelt, die wir – auch um unser selbst willen – schützen möchten.
Wir wünschen uns selbstbestimmte, freie Menschen und Gesellschaften in einer gesunden Umwelt und versuchen uns dafür einzusetzen, mit Schulen die integrieren, mit Programmen, die Hilfe zur Selbsthilfe fördern, mit Therapien und Strategien, die unabhängig machen von Drogen und Alkohol, mit Arbeit, die das Selbstbewusstsein stärkt, mit Hilfe die von der Straße wegführt und Bildung, die gesellschaftliche Mitbestimmung fördert.